Familiäre Beziehungen gehören wahrscheinlich zu den nervenaufreibendsten Verbindungen mit dem größten Auseinandersetzungspotenzial, aber auch mit unendlich viel Liebe.
Wobei oft auch diese große Liebe zu diesem gesteigerten Konfliktpotenzial führt. Dabei sollten diese Beziehungen liebevoll, wertschätzend, ehrlich, beschützend, freiheitsgebend, kommunikativ, inspirierend und bereichernd sein, in der Fehler erlaubt sind und man dennoch bedingungslos geliebt wird.
Rollenverteilungen
In einer Familie gibt es so viele Rollen, die teilweise falsch oder gar nicht gelebt werden.
Manche zwingen sich eine oder mehrere Rollen auf, die ihnen nicht zustehen. Wiederum andere ziehen sich völlig aus ihrer Rolle zurück, welche dann von anderen mit übernommen werden muss.
Eltern werden zu Partner oder neigen dazu, Freunde zu werden, anstatt in ihrer Führungsrolle zu bleiben.
Großeltern schieben sich vor die Eltern und entziehen ihnen damit die Kompetenz zu „erziehen“.
Geschwister übernehmen den „Erziehungs“-auftrag für ihre jüngeren Familienmitglieder und werden dabei selbst zu Eltern.
Manche Mitglieder gehen unter, werden zu wenig beachtet, oder es passiert genau das Gegenteil und gewisse Mitglieder werden bevorzugt behandelt. Und die meisten, die darunter leiden, sind die Kinder. Es kommt nicht zu wenig vor, dass sie zu Eltern werden und den Schutzauftrag übernehmen, obwohl eigentlich sie beschützt werden müssten. Oder sie sind einer kinderfeindlichen Umgebung mit viel körperlichem und seelischem Leid ausgeliefert.
Seine Rolle leben
Es ist nicht leicht, seine Rolle richtig zu verstehen und zu leben, zumal sie oft falsch oder gar nicht vorgelebt wurde. Manche werden so abrupt in eine Rolle gestoßen, dass sie nicht damit umgehen können, wie z.B. plötzlich ein Elternteil zu werden.
Sich auf Rollen richtig vorzubereiten, wird in unserer Gesellschaft auch leider nicht gelehrt. Vielmehr kann ich beobachten, dass eine Verwaschung stattfindet und scheinbar auch gefördert wird.
Es wird alles zu einer homogenen Masse. Emotionslos, ohne Verbindung. Es wird über eine sprachliche Vereinheitlichung versucht, Diversität vorzutäuschen. Aber was bringt die Sprache, wenn die Diversität dabei eigentlich untergeht und so gar nicht gelebt werden kann? Vor allem geht es hier immer nur um das Geschlecht. Dabei sind wir so viel mehr als nur männlich, weiblich oder divers.
Ich bin eher für das Wort Individualität.
Individualität bedeutet unsere
Einzigartigkeit, unsere Außergewöhnlichkeit und unsere Talente zu kennen und zu leben.
Alles zu gendern macht mich nicht mehr zur Frau, als ich es nicht ohnehin bereits bin. Ich fühle mich dennoch angesprochen, ohne das Binnen I.
Aber da ich jedem seinen Willen lasse und ich anderen dadurch auch meine Wertschätzung ausdrücken möchte, werde ich jeden so ansprechen, wie er oder sie es bevorzugt. Auch wenn es meiner Meinung nach, wie gesagt, wichtigere Werte im Leben gibt als sprachliche Diversität.
Wir sollten eher an unserem Selbstwert arbeiten und jedem die gleiche Aufmerksamkeit und Wertschätzung zu Teil werden lassen, die uns allen zusteht.
Wenn wir in einer Gesellschaft leben würden, in der alle gleich viel wert sind und es auch gezeigt werden würde, dann hätten wir nicht das Problem, dass manche untergehen und sich nicht gesehen oder angesprochen fühlen.
Die Beziehung zu deinen Familienmitgliedern optimieren
In meinem Workbook Beziehungen, das du dir kostenfrei herunterladen kannst, schreibe ich ausführlich über meine Ansichten zu den verschiedenen Formen von Beziehungen. Zusätzlich sind in dem Buch auch verschiedene Fragebögen enthalten, um Beziehungen analysieren und optimieren zu können.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich die männliche Form. Sie bezieht sich auf Personen beiderlei Geschlechts.